Die Neu- und Umbauphase ist gemeistert

INTERVIEW MIT KLAAS-JAN DE JONGE,
LEITER SUPPLY CHAIN BEI PET-RECYCLING SCHWEIZ
N˚88 Juli 2025
Editorial
Liebe Leser:innen

Die Nachfrage nach Schweizer R-PET ist ungebrochen. Um den Recyclingprozess für PET-Flaschen auf neustem technologischem Stand zu halten, investierten verschiedene unserer Partner in innovative Anlagen. Eine anspruchsvolle Zeit – auch für unseren Leiter Supply Chain Klaas-Jan de Jonge. Es hat sich gelohnt: In Unterengstringen ging im Sommer eine Sortieranlage in Betrieb, die nicht nur höhere Qualität, sondern auch mehr Kapazität schafft. Das und einiges mehr lesen Sie in dieser Ausgabe!

Jede Flasche zählt, Ihr

Jean-Claude Würmli –
Geschäftsführer PET-Recycling Schweiz

Member News

Erfrischend

Die Eistees von Bio Primo mit 100 Prozent Biozutaten gibt es in den Müller Drogerien. Abgefüllt sind sie in Flaschen aus 100 Prozent R-PET. Damit leistet die Marke einen wichtigen Beitrag zur Schonung der Ressourcen.

Urschweizerisch

PET-Recycling Schweiz Mitglied Ramseier Suisse AG ist Partner am diesjährigen Eidgenössischen Schwing und Älplerfest. Passend dazu wurde Ramseier Schorle mit Heublumen verfeinert und die Flasche aus 60 Prozent R-PET ins Schwingerhemd «gekleidet». Die limitierte ESAF-Edition ist bis August erhältlich.

Neu- und Umbauten

Der Recyclingkreislauf der PET-Getränkeflaschen

In der Schweiz gibt es für PET-Flaschen einen geschlossenen Recyclingkreislauf. Täglich kreisen die Flaschen in einem vierstufigen Prozess von Sammlung, Sortierung, Verwertung und Wiedereinsatz. Durch grössere Investitionen der beteiligten Unternehmen in Anlagen, Verfahren und Softwarelösungen ist der PET-Getränkeflaschen-Kreislauf aktuell auf dem modernsten technologischen Stand.

Mehr Informationen über das Logistiknetz von PET-Recycling Schweiz.

In Unterengstringen wurde im Juli 2024 eine neue Sortieranlage in Betrieb genommen. Für den Sortierdurchlauf benötigt eine PET-Getränkeflasche etwa 30 Minuten. Die Anlage mit einer Investitionssumme von mehreren Millionen Franken gilt als modernste ihrer Art in der Schweiz.

Nach grösseren Investitionen in den Aus- und Umbau sind in Frauenfeld seit 2023 drei moderne Sortierstrecken in Betrieb. Für Effizienz sorgen Nah-Infrarotsensoren zur Materialerkennung und optische Sensoren für die Farberkennung.

Die neue Extruderanlage in Frauenfeld basiert auf fortschrittlichster Technologie. Sie verarbeitet PET-Getränkeflaschen zu lebensmitteltauglichem PET-Granulat. Das Verfahren benötigt im Vergleich zur Herstellung von PET-Flakes weniger Chemie, Wasser und Energie.

Die PET-Recyclinganlage in Bilten – eine der modernsten Europas und die grösste der Schweiz – wurde um ein Verfahren für die Verarbeitung von weiss-opaken PET-Flaschen von Milchprodukten erweitert. Damit entstehen aus weissen PET-Flaschen wieder neue PET-Flaschen für Milchgetränke. Das Verfahren erfüllt die strengen Vorschriften für Lebensmittelverpackungen.

Neu- und Umbauten

Auf Hochtouren

Topmoderne Sortieranlage in Unterengstringen meistert alte Herausforderungen.

Es knallt. Der Gabelstapler ist über eine verschlossene PET-Getränkeflasche gefahren. Der Lärm in der riesigen neu gebauten Sortierhalle ist beträchtlich. Sie ist gigantische dreissig Meter hoch, ebenso lang und breit. Ein Koloss aus hellem Sichtbeton. Im Innern flitzen Laufbänder, die über einen halben Kilometer lang sind, nach einem komplexen System über- und nebeneinander. Jetzt zeigt sich, wie wichtig es ist, dass möglichst reines Sammelgut angeliefert wird, also nur PET-Getränkeflaschen in die Sammelbehälter gelangen. Je reiner das Sammelgut, desto besser das sortierte Material. Zuerst werden die Farbfraktionen Transparent und Hellblau aussortiert, anschliessend wird Transparent von Hellblau getrennt. In einem nächsten Schritt werden die Fraktionen Grün und Braun getrennt.

Der Prozess der neuen Sortieranlage wird lückenlos mit Sensoren überwacht und lässt sich von einem Cockpit digital steuern. Gibt es eine Fehlermeldung, ist entscheidend, dass die Anlage zeitnah verlangsamt, die Ströme umgeleitet oder betroffene Prozessbereiche abgeschaltet werden können. Im Cockpit laufen alle Daten zusammen. Von dort kann direkt eingegriffen oder eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter beordert werden, der das Problem an der Anlage löst. Trotz hochmoderner Technik geht es auch bei der neusten Sortieranlage nicht ganz ohne Handsortierung. Zwei Personen arbeiten am offenen Förderband und greifen aus dem Strom der transparenten PET-Getränkeflaschen Flaschen heraus, die keine PET-Getränkeflaschen sind. Das menschliche Auge und eine rasche Auffassungsgabe erkennen die Essig- oder Mundwasserflasche unter den transparenten PET-Getränkeflaschen. Das sorgt dafür, dass die Sortierqualität noch höher ist.

Unter Hochdruck

Der Recyclingprozess für PET-Getränkeflaschen wird laufend optimiert.

Daher kam es in letzter Zeit zu grösseren Um- und Neubauten bei den Anlagen. Klaas-Jan de Jonge, Leiter Supply Chain bei PET-Recycling Schweiz, und sein Team waren verantwortlich, diesen Prozess zu planen und zu begleiten.

Klaas-Jan de Jonge

Leiter Supply Chain bei PET-Recycling Schweiz

Die Herausforderung bestand vor allem darin, den PET-Recyclingkreislauf aufrechtzuerhalten trotz der umbaubedingten Betriebsausfälle und -unterbrüche. Mein Team und ich waren konfrontiert mit dem Handling der täglich anfallenden riesigen Menge an gesammelten PET-Getränkeflaschen, die nicht wie gewohnt auf die Sortierbetriebe verteilt werden konnten.

Unterschiedlich. Es kam vor, dass wir Sammelsäcke in Hallen zwischenlagerten. Meist konnten wir auf andere Sortierbetriebe ausweichen, wenn eine Anlage gerade umbaubedingt stillstand. Ausfälle wurden auch dadurch abgefedert, dass andere Betriebe Kapazitäten freimachten oder ihre Kapazitäten steigerten. Manchmal wurde rund um die Uhr in vier Schichten gearbeitet, damit die Recyclinganlagen termingerecht mit sortierten PET-Getränkeflaschen beliefert werden konnten.

Wir haben frühzeitig Konzepte für diese Phase entwickelt und sie mit unseren Partnerbetrieben besprochen und abgestimmt. Zur Überwachung der Mengenströme setzen wir ein virtuelles Tool ein. Mit dem Supply- Chain-Control-Tower lässt sich das gesamte Netzwerk des PET-Kreislaufs proaktiv steuern.

Egal, wie gut ein Plan ist – die Realität sieht fast immer anders aus. Deshalb haben wir unser Konzept bewusst mit Redundanzen aufgebaut, damit wir flexibel auf kurzfristige Änderungen im Tagesgeschäft reagieren können. Bei der grossen Menge gesammelter PET-Flaschen pro Jahr muss man jederzeit auf unerwartete Ereignisse vorbereitet sein. Die grösste Herausforderung besteht grundsätzlich darin, dass die Sammlung nie stillstehen kann und darf.

Die Zusammenarbeit ist seit vielen Jahren sehr gut und von gegenseitigem Vertrauen geprägt. Dank langjähriger Kooperationen kennen wir die Stärken unserer Partner und können uns auf ihre Zuverlässigkeit verlassen. Diese Stabilität ermöglicht es uns, auch in anspruchsvollen Situationen effizient zu handeln. Die enge Abstimmung und die gemeinsame Weiterentwicklung sind ein zentraler Erfolgsfaktor für unser System.

Sammelboxen

Eigene PET-Sammelboxen bei den Nonstop Gyms

Die Fitnesskette Nonstop Gym aus Lausanne setzt in ihren Clubs auf ein eigenes Design für die PET-Sammelboxen. Wie es dazu kam und warum die Boxen mit Wellen gestaltet sind, erläutert Mégane Corbaz, Marketingchefin von Nonstop Gym.

Mégane Corbaz: Nonstop Gym unterstützt seit 2023 die Umweltorganisation The Sea Cleaners Swiss, die vom französisch-schweizerischen Langstrecken-Rekordsegler Yvan Bourgnon gegründet wurde und Ozeane vor Plastikverschmutzung schützt. Als wir über die Kommunikationsmittel nachdachten, mit denen wir unser Engagement «The Blue Wave» bekanntmachen wollten, beschlossen wir, das Design unserer PET-Sammelboxen anzupassen und sie in den Farben von Nonstop Gym zu gestalten.

Mégane Corbaz

Marketingleiterin
Nonstop Gym

Wir wollten das Design unserer Kampagne «The Blue Wave», daher die Wellen, mit dem Blau von Nonstop Gym verbinden. Das gelbe PET-Recyclinglogo hebt sich auf unserem schönen Blau gut ab, sodass Fehleinwürfe möglichst vermieden werden. Die PET-Sammelboxen sind für uns ein gutes, nicht aufdringliches Medium, um unsere Mitglieder auf unser Engagement für die Ozeane aufmerksam zu machen und sie zum Sammeln von PET-Getränkeflaschen zu motivieren.

Am 25. März haben wir unseren 40. Club eröffnet! Wir sind in der ganzen Schweiz vertreten, in Zürich, Zug, St. Gallen, Yverdon und sogar im Tessin. Unser Konzept ist einfach: Wir wollen Fitness für alle zugänglich machen. Deshalb haben wir günstige Preise und haben 24/7 geöffnet. Wir bieten das Wichtigste für ein qualitativ hochwertiges Training ohne Chichi. Und in jedem neuen Club steht eine unserer neuen PET-Sammelboxen.

Viele Mitglieder kommen mit ihren wiederverwendbaren Trinkflaschen. Pro Club sammeln wir zwischen 150 und 200 Flaschen pro Monat, also zwischen 1800 und 2400 Flaschen pro Jahr und Club.

Energievergleiche

Hätten Sie’s gewusst?

Eine PET-Flasche (0,5 Liter) zu recyceln, rettet Energie für:

  • 26 Sekunden warm duschen
  • 114 Minuten Musik streamen
  • 3320 SMS versenden
  • 400 Meter Tram fahren
  • 3 Stunden Handy nutzen
  • 2100 Meter E-Bike fahren
  • 1 Tasse Kaffee zubereiten
  • 1040 Meter S-Bahn fahren
  • 9 Minuten online gamen
  • 210 Sekunden Haare föhnen
  • 35 Minuten Film streamen

 

Kampagne fürs Sammeln von PET-Flaschen

Jede Flasche zählt!

Mit konkreten Zahlen, aber auf spielerische Art, zeigt PET-Recycling Schweiz, was das Sammeln von PET-Getränkeflaschen bringt. Und zwar im Vergleich mit der Energie, die dadurch gespart wird, also für anderes genutzt werden kann. Die Kampagne mit den Energievergleichen läuft auch im Sommer 2025 weiter.

Leserumfrage

Liebe PETflash-Leserschaft: Ihre Teilnahme ist gefragt!

Im April 1988 erschien der erste PETflash: schlicht, in reduzierter Aufmachung, aber mit viel Herzblut auf der Schreibmaschine getippt. Über die Jahre ist das Magazin gewachsen und hat sich stetig weiterentwickelt. Wir möchten nicht stehenbleiben und den PETflash nach Ihren Wünschen weiter verbessern.

Ihre Meinung interessiert uns: Welche Themen im PETflash lesen Sie besonders gerne, welche weniger? Was fehlt?

Auf diese und ein paar weitere Fragen hätten wir gerne Ihre Antwort. Wir freuen uns auf Ihr Feedback!

Unter allen Teilnehmenden verlosen wir
3 Laptoprucksäcke von 7clouds

Der Rucksack aus R-PET und Bootabdeckungsplanen ist Sportrucksack, Handgepäck und Bürobegleiter in einem. Mit einem Schnellzugriff zum Laptop-, Tablet- und Handyfach sowie zahlreichen Innen- und Aussentaschen bietet er viel Platz.

Umweltbericht

Auf dem Weg zum 1,5-Grad-Ziel:
Fortschritte bei PET-Recycling Schweiz

Das Pariser Klimaabkommen fordert, die globalen Treibhausgasemissionen bis spätestens 2030 zu halbieren, um die schlimmsten Folgen des Klimawandels zu verhindern. PET-Recycling Schweiz unterstützt dieses Ziel aktiv und hat sich dazu verpflichtet, konkrete Massnahmen zur Reduktion von Emissionen umzusetzen – eine Zwischenbilanz zeigt, was im vergangenen Jahr erreicht wurde.

Bereits im Januar 2022 hat sich PETRecycling Schweiz dem 1,5-Grad-Klimaziel verpflichtet. Im Rahmen dessen wurde ein Paket mit 22 wissenschaftlich fundierten Massnahmen beschlossen, das alle Bereiche des PET-Recyclingsystems abdeckt – von der Sammlung über die Sortierung bis hin zur Wiederverwendung des Rezyklats. Mit diesem Schritt möchte PET-Recycling Schweiz nicht nur selbst einen Beitrag leisten, sondern auch andere Branchen dazu bewegen, ähnliche Klimaverpflichtungen einzugehen. Die konkreten Massnahmen und Ergebnisse sind im Umweltbericht 2024 detailliert dargestellt.

Nachhaltige Logistik wird immer wichtiger
Ein zentrales Thema stellt die Umstellung auf eine nachhaltige Logistik dar. Um dieses Ziel zu erreichen, hat PET-Recycling Schweiz bereits einige Massnahmen in die Wege geleitet: Letztes Jahr wurde eine Tagung zur Information und Sensibilisierung der Transportpartner organisiert. Bei den Auftragsvergaben werden seither die ökologischen Aspekte gleich stark gewichtet wie die Kosten. Ebenso wird in den Vereinbarungen vertraglich festgehalten, dass neu beschaffte Fahrzeuge mit nachhaltigen Antrieben ausgestattet sind.

Steigerung des geschlossenen Kreislaufs als Schlüsselelement
Ein wesentlicher Emissionstreiber ist der sogenannte «End-of-Life»- Bereich – also der Umgang mit PETProdukten am Ende ihres Lebenszyklus. Beim geschlossenen Flaschenkreislauf entsteht aus einer alten PET-Getränkeflasche wieder eine neue Flasche. Letztes Jahr konnte PET-Recycling Schweiz seinen Anteil an geschlossenem Kreislauf um fünf Prozent steigern – und so die Emissionen bei der thermischen Verwertung um 22 Prozent verringern. Dies macht etwa 60 Prozent der gesamten CO2-Einsparungen im Vergleich zum Vorjahr aus.

SEREO

Recycling-Forum R⁴
mit interessanten Branchenthemen und Generalversammlungen

Bereits zum zweiten Mal lud SEREO zum Recycling-Forum R4 ein, dem Branchen-Event der vier Recycling- Organisationen Ferro Recycling, IGORA-Genossenschaft, PET-Recycling Schweiz und RecyPac, die von SEREO betrieben werden. Referierende und bekannte Exponent:innen der Branche boten Einblicke ins Recycling der Zukunft. Isabel Junker, Leiterin Sektion Siedlungsabfälle vom Bundesamt für Umwelt, berichtete über die Umsetzung der Motion Dobler, welche eine schweizweit koordinierte Sammlung und hochwertiges Recycling von Kunststoffabfällen fordert.

Bild 1: Jean-Claude Würmli, Geschäftsführer SEREO, lanciert das Recycling- Forum R4

Christoph Solenthaler, Geschäftsführer der soREC AG, zeigte auf, mit welchen Herausforderungen ein Schweizer Metall-Recyclingbetrieb im Jahr 2025 konfrontiert ist. Bei der Podiumsdiskussion tauschten sich Vertreter:innen von Inverkehrbringern, Sortierern und Verwertern über Design for Recycling als zentralen Bestandteil bei Produktlancierungen aus und diskutierten über die Nachteile von Fullbody Sleeves. Das Forum wurde mit einem Apéro riche abgerundet, der fürs Networking genutzt wurde. Am Nachmittag fanden die Generalversammlungen der vier Recycling-Organisationen statt.

Bild 2: Engagierte Podiumsdiskussion zum Thema «Fullbody Sleeves» mit Patrick Wittweiler, Coca-Cola HBC Schweiz AG; Casper van den Dungen, Poly Recycling; Thomas Müller, Müller Recycling AG; Sara Hesseling, Emmi AG und Klaas-Jan de Jonge, SEREO.

IGSU

Schweizer Kompetenzzentrum
gegen Littering

Influencer Flavio Leu engagiert sich am nationalen IGSU Clean-Up-Day 2025:

«Genauso, wie im Internet alte Videos im unpassendsten Moment wieder auftauchen, spuckt auch die Natur unsere Sünden wieder aus: Weggeworfener Abfall schadet der Umwelt und begegnet uns wieder beim Chillen im Park.»

Willst du dich wie Flavio Leu engagieren?

Mach mit am nationalen IGSU Clean-Up-Day vom 19. und 20. September 2025. Informationen, Bestellmaterialien und Registrierung hier:

Swiss Recycle
Zwei Chefinnen

Per 1. März 2025 haben Rahel Ostgen und Viviane Pfister gemeinsam die Geschäftsleitung von Swiss Recycle übernommen. Beide sind schon länger bei Swiss Recycle tätig und geben Einblick in die neue Herausforderung.

Viviane Pfister & Rahel Ostgen

Geschäftsleitung Swiss Recycle

Viviane Pfister:
Durch die Co-Leitung können wir unsere vielfältigen Stärken für Swiss Recycle optimal einsetzen und die Dachorganisation breit abgestützt in die Zukunft führen. Wir haben bereits in der Vergangenheit einige Projekte gemeinsam geleitet und merkten, dass wir uns ergänzen – sowohl in fachlicher als auch persönlicher Hinsicht. Zudem fördert dieses Modell einen intensiven Austausch und eine agile Entscheidungsfindung, was in einer dynamischen Welt entscheidend ist.

Rahel Ostgen:
Sowohl Viviane als auch ich übernehmen nach wie vor einzelne Projekte in unseren jeweiligen Fachbereichen. So können wir sowohl die strategische als auch die operative Perspektive behalten und praxisnahe Entscheidungen treffen. Gleichzeitig setzen wir unser Fachwissen für die Weiterentwicklung von Swiss Recycle ein.

Rahel Ostgen:
Wir haben klare Verantwortungsbereiche definiert, die sich an unseren Stärken und bisherigen Tätigkeiten orientieren. Dadurch können wir unser jeweiliges Netzwerk sowie unsere Erfahrungen optimal in die neue Position einbringen. Zentrale strategische Entscheidungen treffen wir gemeinsam. Als Leiterin Kreislaufwirtschaft war ich bereits in der Vergangenheit in einem engen Austausch mit Behörden, Verbänden oder Nachhaltigkeitsverantwortlichen von Unternehmen. Viviane hingegen ist für die Betreuung von Gemeinden und Sammelstellen, Entsorger:innen, Medien oder auch für Anfragen der Bevölkerung zuständig, da dies Kernzielgruppen in unserer Sensibilisierungsarbeit sind. Eine enge Zusammenarbeit ist essenziell, um eine einheitliche Leitung zu gewährleisten und Synergien zu nutzen.

Viviane Pfister: Wir pflegten im Team schon immer einen kollegialen Austausch auf Augenhöhe mit flachen Hierarchien und geprägt von gegenseitigem Vertrauen. Wir legen grossen Wert auf eine offene und transparente Kommunikation. Unsere Mitarbeitenden sind Expert:innen auf ihrem Gebiet, und wir wollen sie darin bestmöglich unterstützen. Natürlich bringt die neue Rolle zusätzliche Verantwortung mit sich, aber wir sind immer noch dieselben zwei, die beim gemeinsamen Zmittag über Gott und die Welt diskutieren und den Austausch mit unserem Team schätzen.

Rahel Ostgen:
Wir führen Diskussionen sehr lösungsorientiert. Auch in dieser Hinsicht hilft es, dass wir uns ergänzen, beide Macherinnen sind und effizient auf einen Nenner kommen.

Viviane Pfister:
Eine transparente Kommunikation ist für uns das A und O. Wir geben uns gegenseitig Inputs und sehen die Ansichten der anderen als Bereicherung an.

Rahel Ostgen:
Wir möchten uns in Zukunft klarer als übergeordnetes Kompetenzzentrum positionieren und unsere Tätigkeiten in den Bereichen Sensibilisieren, Wissen, Vernetzen und Umsetzen auf dieses Ziel fokussieren.

Viviane Pfister:
Digitalisierung und Effizienzsteigerung sind aktuelle Schlüsselworte bei uns. Das Interesse an Recycling und Kreislaufwirtschaft ist in den letzten Jahren stets gestiegen und durch effiziente Prozesse und Ressourcen können wir dieser Nachfrage noch besser gerecht werden.

PET World

In der Schweiz werden PET-Getränkeflaschen in einem geschlossenen Kreislauf rezykliert. Dies ist nachhaltig, weil aus gebrauchten Flaschen wieder neue entstehen und dadurch Ressourcen geschont werden. Nicht in allen Ländern ist diese Art von Recyclingsystem etabliert. Dort können PET-Getränkeflaschen auf kreative Art und Weise ein zweites Leben bekommen.

Einleuchtend

Lampen aus einer PET-Flasche und einem geflochtenen Schirm sind ein Projekt des Designers Álvaro Catalán de Ocón, das doppelt Sinn macht: Es schafft Arbeitsplätze für die lokale Bevölkerung in sich entwickelnden Ländern und sorgt dafür, dass dort PET-Flaschen gesammelt werden.

Denker

Der spanische Künstler Javier Jaén liess sich von einer PET-Getränkeflasche und Rodins Plastik inspirieren.

Gartenfreund

Adirondacksessel sind amerikanische Klassiker für Garten und Strand. Diese Version aus recyclierten PET-Flaschen wird in den USA hergestellt. Die Sessel sind wetterfest, faltbar und in verschiedenen Farben erhältlich.

Sommerliebe

Aufgehängt und bepflanzt, begrünen PET-Getränkeflaschen eine graue Wand.