Die Vision einer ganzen Branche
Seit über 30 Jahren leistet PET-Recycling Schweiz einen wichtigen Beitrag zur Schonung der natürlichen Ressourcen. Gegenüber der Entsorgung im Abfall werden dank dem Recycling pro Jahr 126‘000 Tonnen CO2eq eingespart. Trotzdem gibt es auch beim PET-Recycling noch zusätzliches Einsparpotenzial. Um dieses systematisch auszuschöpfen, wurde in einem ersten Schritt eine umfassende Treibhausgasbilanzierung erstellt. Diese berücksichtigt die direkten und indirekten Emissionen von PET-Recycling Schweiz sowie die indirekten Emissionen, die während des gesamten Lebenszyklus der PETGetränkeflaschen entstehen.
Reduktion von über 46 Prozent angestrebt
Die Gesamtemissionen für das Referenzjahr 2019 wurden mit 123‘385 Tonnen CO2eq bilanziert. Gegenüber diesem Referenzjahr sollen die Emissionen trotz Geschäftswachstum bis zum Jahr 2030 auf 66‘381 Tonnen CO2eq gesenkt werden, was einer Reduktion von über 46 Prozent entspricht.
Geplante Reduktion der
Treibhausgas–
emissionen bis 2030
Gemeinsame Branchenverpflichtung
Mit dem Beschluss von PET-Recycling Schweiz hat sich eine ganze Branche verpflichtet, das 1,5-Grad-Ziel über eine gesamte Wertschöpfungskette einzuhalten. Damit nimmt PET-Recycling Schweiz eine Vorreiterrolle ein. Der Vorstand ist sich bewusst, dass die gesetzten Ziele ambitioniert sind und die Erfüllung der Reduktionsmassnahmen anspruchsvoll werden. Als freiwillige Branchenorganisation verfügt PET-Recycling Schweiz jedoch über die idealen Voraussetzungen, um diese Herausforderung gemeinsam mit seinen Mitgliedern und Partnern meistern zu können.
Was wir bisher erreicht haben
Im Januar 2022 hat sich PET-Recycling Schweiz dem 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens verpflichtet. Nach einem Jahr zeigt sich: PET-Recycling Schweiz ist auf einem guten Weg, um das gesetzte Ziel bis 2030 zu erreichen. Mit allen umgesetzten Massnahmen sparte PET-Recycling Schweiz 2022 m Vergleich zum Referenzjahr 2019 fast 16 Prozent der Treibhausgasemissionen ein – das sind beinahe 20‘000 Tonnen CO2eq. Dies setzt sich aus Einsparungen bei direkten, bei indirekten und bei Emissionen entlang der ganzen Wertschöpfungskette zusammen. Bei den direkten und indirekten Treibhausgasemissionen konnten 12 Tonnen CO2eq eingespart werden. Die Emissionen entlang der Wertschöpfungskette, die den Treibhausgasausstoss von PET-Recycling Schweiz am stärksten beeinflussen, wurden um 19‘697 Tonnen CO2eq reduziert.
Direkte und indirekte Treibhausgasemissionen
Die direkten Treibhausgasemissionen (z. B. durch Gas- oder Treibstoffverbrauch) konnten besonders durch den Umzug in ein neues Büro gesenkt werden. Die Umstellung auf erneuerbaren Strom reduzierte zudem die indirekten Treibhausgasemissionen signifikant. Damit liegt PET-Recycling Schweiz deutlich unter dem geforderten Reduktionspfad für die Erreichung des 1,5-Grad-Ziels.
Treibhausgasemissionen entlang der Wertschöpfungskette
Durch Innovationen und Investitionen in die Recyclingtechnologie können immer mehr PET-Getränkeflaschen dem direkten Flaschenkreislauf zugeführt werden. So können seit 2019 auch grüne und braune PET-Getränkeflaschen im geschlossenen Flaschenkreislauf rezykliert werden. Dadurch verringerte sich der Anteil der «End-of-Life»-Sparte, also desjenigen Materials, das statt für neue Flaschen für andere Produkte wie Garn oder Folien eingesetzt werden muss. Das reduziert den Treibhausgasausstoss massiv. Weil die Treibhausgasbilanzierung der PET-Getränkeflaschen in einigen Bereichen externen Einflüssen unterstellt ist, setzt sich PETRecycling Schweiz gemeinsam mit seinen Vertragspartnern sowie Mitgliedern für geeignete Massnahmen und deren Umsetzung ein.
Unsere 22 Reduktions–
massnahmen
Das Pariser Klimaabkommen sieht vor, dass die globalen Treibhausgasemissionen bis spätestens 2030 halbiert werden müssen. Nur so können die schlimmsten Folgen des Klimawandels verhindert werden. Um zur Erreichung dieses
Ziels beizutragen, hat sich PET-Recycling Schweiz im Januar 2022 verpflichtet, ein Paket mit 22 wissenschaftlich fundierten Massnahmen zur Reduktion der Treibhausgasemissionen im gesamten PET-Recyclingsystem – von der Sammlung bis zum Wiedereinsatz des Rezyklats – umzusetzen.
Damit hält sich PET-Recycling Schweiz an die Empfehlungen des Weltklimarats der Vereinten Nationen. Dieser hat in seinem neusten Bericht einen «Code Red» für die Menschheit ausgerufen und fordert rasche und weitreichende Massnahmen zur Reduktion der globalen Klimaemissionen. Der Schritt von PET-Recycling Schweiz soll auch eine Signalwirkung für andere Branchen entfalten und diese motivieren, ähnliche Beschlüsse zu fassen.
Bereich | Massnahmen & Umsetzung | Stand |
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Reduktion Gasverbrauch |
Massnahme: Durch kleinere Büroräumlichkeiten wird der Gaskonsum um 46 % reduziert. |
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Umstellung auf Biogas |
Massnahme: Erdgas wird durch Biogas ersetzt: Bis 2025 wird der BiogasAnteil 50 % betragen und bis zum Jahr 2030 auf 70 % steigen. |
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Reduktion Fernwärme |
Massnahme: Durch kleinere Büroräumlichkeiten wird der Fernwärmebedarf um 46 % gesenkt. |
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Reduktion Wasserverbrauch |
Massnahme: Durch kleinere Büroräumlichkeiten wird der Wasserbedarf um 46 % gesenkt. |
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Reduktion Elektrizitätsverbrauch |
Massnahme: Durch den Umzug in kleinere Büroräumlichkeiten wird der Elektrizitätsbedarf um 41 % gesenkt. |
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Reduktion Netzstrom |
Massnahme: Durch den Umzug in kleinere Büroräumlichkeiten wird der Elektrizitätsbedarf um 46 % gesenkt. |
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Umstellung auf erneuerbare Energien |
Massnahme: Bis 2025 stammt der Netzstrom vollständig aus erneuerbaren Quellen. |
Bereich | Massnahmen & Umsetzung | Stand |
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Reduktion durch vermehrte Online-Sitzungen |
Massnahme: Massnahme: Bis 2025 werden 10 % der Sitzungen online durchgeführt. Bis 2030 wird der Anteil auf 15 % erhöht. |
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Reduktion durch vermehrtes Home-Office |
Massnahme: Alle Mitarbeitenden werden bis 2025 an mindestens einem Tag pro Woche im Home-Office arbeiten. Bis 2030 wird das Home-Office auf 1,5 Tage pro Woche erhöht. |
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Umstieg auf ÖV, Velo, E-Bike, etc. |
Massnahme: Alle Mitarbeitenden, die einen Arbeitsweg von weniger als 20 Kilometer haben, wechseln vom Auto auf ein nachhaltigeres Transportmittel (z. B. Velo, E-Bike oder ÖV). |
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Umstellung auf elektrische Fahrzeugflotte |
Massnahme: Die Fahrzeugflotte wird bis 2025 auf Elektrofahrzeuge umgestellt, die ausschliesslich mit erneuerbarem Strom betrieben werden. |
Bereich | Massnahmen & Umsetzung | Stand |
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Vermeidung von Sammelsäcken |
Massnahme: Bis 2030 werden 20 % weniger Einweg-Sammelsäcke verwendet. Die Sammlung wird überarbeitet, damit Einweg-Sammelsäcke durch Mehrwegsäcke oder andere, umweltfreundlichere Alternativen ersetzt werden können. |
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Sammelsäcke aus Recycling-Plastik |
Massnahme: Die Sammelsäcke für PET-Getränkeflaschen werden bis 2030 zu 100 % aus Recycling-Material bestehen. |
Bereich | Massnahmen & Umsetzung | Stand |
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Umstellung auf erneuerbare Energien |
Massnahme: Bis 2025 werden 25 % der Transporte auf der Schiene oder mit Wasserstoff, Biogas oder erneuerbarem Strom betriebenen LKW durchgeführt. Bis 2030 wird der Anteil mindestens 50 % betragen. Umsetzung: Vertragsgespräche mit Transportpartnern zum Wechsel auf umweltfreundlichere Transportmöglichkeiten wurden gestartet. Die Reduktionen entsprechen noch nicht den Erwartungen. |
Bereich | Massnahmen & Umsetzung | Stand |
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Neue Sortieranlage |
Massnahme: Die Sortieranlage in Neuenhof (AG) wird durch eine neue Anlage mit Bahnanschluss in Oberengstringen (ZH) ersetzt. Die neue Sortieranlage weist eine erhöhte Effizienz beim Stromverbrauch auf. |
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Umstellung auf erneuerbare Energien |
Massnahme: Die Sortieranlagen beziehen ab 2025 nur noch Strom aus erneuerbaren Quellen. PET-Recycling Schweiz wird darauf hinwirken, diese Bedingung vertraglich festzulegen. |
Bereich | Massnahmen & Umsetzung | Stand |
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Mehr Rezyklat für den geschlossenen Flaschenkreislauf |
Massnahme: Die Menge an Rezyklat, welches für die Herstellung von neuen PET-Getränkeflaschen verwendet werden kann (geschlossener Flaschenkreislauf), wird von 47 % im Jahr 2019 auf 58 % im Jahr 2025 erhöht. Bis zum Jahr 2030 soll der Anteil auf 68 % steigen. |
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Umstellung auf erneuerbare Energien |
Massnahme: Die Recycling-Anlagen beziehen ab 2025 nur noch Strom aus erneuerbaren Quellen. PET-Recycling Schweiz wird darauf hinwirken, diese Bedingung vertraglich festzulegen. |
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Geschlossener Kreislauf für PE-Deckel |
Massnahme: Die PE-Deckel werden entweder wieder zu Deckeln verarbeitet, oder es werden Produkte hergestellt, die an deren Lebensende erneut rezykliert werden können. |
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Verbesserung des Recyclings von PET-Nicht-Getränkeflaschen |
Massnahme: Garn, Fasern, Folien und Umreifungsbänder, die aus Recycling-PET hergestellt wurden, werden bis 2030 zu 70 % rezykliert und damit nicht mehr der Kehrichtverbrennung zugeführt. |
Bereich | Massnahmen & Umsetzung | Stand |
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Umstellung auf erneuerbare Energien – Getränkeflaschen |
Massnahme: Die Hersteller von PET-Preforms und -Getränkeflaschen aus Recycling-PET verwenden für den Granulierungsprozess und das Spritzgussverfahren bis 2030 mindestens 50 % erneuerbaren Strom. |
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Umstellung auf erneuerbare Energien – Garn, Fasern, Folien und Umreifungsbänder |
Massnahme: Die Hersteller von Garn, Fasern, Folien und Umreifungsbändern aus Recycling-PET verwenden beim Granulierungsprozess und bei der Extrusion bis 2030 mindestens 50 % erneuerbaren Strom. |
Pariser Klimaabkommen
Das Pariser Klimaabkommen ist das Resultat der UNO-Klimakonferenz von 2015. Es hat zum Ziel, die Erderwärmung auf deutlich unter 2 Grad gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen. Zudem sollen Anstrengungen unternommen werden, den Temperaturanstieg möglichst sogar auf unter 1,5 Grad gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen.
Insgesamt haben 194 Staaten das Pariser Klimaabkommen unterschrieben, darunter auch die Schweiz. Auch viele Unternehmen haben sich zur Einhaltung des Abkommens verpflichtet. PET-Recycling Schweiz hat sich für die Umsetzung des ambitionierteren 1,5-Grad-Ziels entschieden.
PET-Recycling Schweiz will seinen Teil dazu beitragen, die Erderwärmung so stark wie möglich zu reduzieren. Gleichzeitig will der Verein den Tatbeweis erbringen, dass eine gesamte Branche auch hoch gesteckte Klimaziele allein durch eigenverantwortliches Handeln und mit freiwilligen Massnahmen erreichen kann.
Ja. Externe Klimaexpertinnen und -experten überwachen die Fortschritte von PET-Recycling Schweiz laufend. Ab 2023 wird die Recycling-Organisation zusätzlich zum Geschäftsbericht einen öffentlich verfügbaren Umweltbericht publizieren, in dem die Fortschritte dokumentiert werden.