Das PET-Recycling verpflichtet sich zur Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels des Pariser Klimaabkommens
Seit über 30 Jahren leistet das PET-Recycling in der Schweiz einen wichtigen Beitrag zur Schonung der natürlichen Ressourcen. Im Januar 2022 hat PET-Recycling Schweiz ein umfassendes Massnahmenpaket beschlossen, um die Klimaemissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette weiter zu reduzieren. Das Schweizer PET-Recycling wird damit zum Vorreiter bei der Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels des Pariser Klimaabkommens.
Jedes Jahr werden durch das PET-Recycling 126’000 Tonnen Treibhausgase eingespart*. Das PET-Recycling weist somit eine negative Klimabilanz aus, spart also mehr Klimaemissionen ein, als es verursacht. Um die Emissionen des PET-Recyclings noch weiter zu senken, wurde unter der Leitung des Vereins PET-Recycling Schweiz in Zusammenarbeit mit den Klimaexpert:innen von South Pole ein umfassendes Massnahmenpaket erarbeitet, welches die gesamte Wertschöpfungskette von PET-Recycling betrifft. Nicht nur der Verein PET-Recycling Schweiz, sondern auch die Getränkehersteller und der Detailhandel, die Sortierer und Verwerter, die Sammelstellen, die Logistik-Partner, usw. sind Teil der Umsetzung dieser Massnahmen. Ziel ist, den vorgegebenen Reduktionspfad des 1,5-Grad-Ziels des Pariser Klimaabkommens zu erfüllen. «Wir betreten Neuland mit diesem Entscheid. Wir sind aber überzeugt, dass die Einhaltung des Pariser Klimaabkommens möglich ist und wir zudem eine Signalwirkung für andere Branchen erzielen können», sagt Jean-Claude Würmli, Geschäftsleiter von PET-Recycling Schweiz. Bastien Girod, Head of Climate Solutions Europe bei South Pole, betont die Tragweite dieser Entscheidung: «Dass sich PET-Recycling Schweiz auch bei den nachgelagerten Emissionen in der Weiterverarbeitung und dem Ende des nächsten Materiallebenszyklus derart ambitionierte Ziele setzt, ist ein erfreulich starkes Zeichen für langfristigen Klimaschutz.»
Transparenz durch Berichterstattung
PET-Recycling Schweiz wird die Fortschritte in einem jährlichen Umweltbericht publizieren, welcher ab 2023 erstmals als Beilage zum öffentlichen Geschäftsbericht erscheinen wird. Die Umsetzung und Berichterstattung wird während des gesamten Zeitraums von Klimaexpert:innen begleitet. Die Öffentlichkeit wird so die Möglichkeit haben, die Fortschritte laufend mitzuverfolgen. Das Jahr 2019 gilt als Referenzjahr für die Berechnungen.
*Studie Carbotech; Einsparung im Jahr 2020 gegenüber der Verbrennung in einer durchschnittlichen Schweizer KVA und Neuproduktion des PET (vgl. Medienmitteilung PET-Recycling Schweiz vom 28. März 2022)
Kontakt
Stefanie Brauchli
Leiterin Unternehmenskommunikation PET-Recycling Schweiz
Telefon direkt: +41 44 344 10 98
E-Mail: medien@prs.ch
Ramon Waser
Marketing Specialist DACH bei South Pole
Telefon direkt: +41 78 922 78 14
E-Mail: r.waser@southpole.com
Hintergrund
Das beschlossene Massnahmepaket wird in drei Anwendungsbereichen, sogenannten «Scopes», ausgerollt:
- Scope eins betrifft die Emissionen, welche rund um die Tätigkeiten der Geschäftsstelle anfallen. So wurden beispielsweise bereits Büroflächen und Geschäftsreiseaktivitäten reduziert. Die eigene Fahrzeugflotte wird zudem in den nächsten Jahren komplett elektrifiziert. Das Massnahmenpaket erlaubt es, die direkten Emissionen von PET Recycling Schweiz bis 2030 gegenüber 2019 um über 80% zu reduzieren.
- Scope zwei betrifft die Sammellogistik sowie die Vertragspartner von PET-Recycling Schweiz in den Bereichen Sortierung und Verwertung. Bei der Sammellogistik wird künftig vermehrt auf Wasserstoff, Biogas und Elektrizität als Energieträger gesetzt. Bei den Einweg-Sammelsäcken wird der ohnehin schon hohe Rezyklatanteil noch weiter erhöht, zum Teil werden sie auch durch Mehrweg-Sammelsäcke ersetzt. Bei den Vertragspartnern soll künftig konsequent Strom aus erneuerbaren Quellen eingesetzt werden. Zudem sind bei den Vertragspartnern mehrere Projekte in Planung, die der Modernisierung der Schweizer Sortier- und Verwertungsinfrastruktur dienen.
- Scope drei ist gleichzeitig der Anspruchsvollste, weil sie alle vor- und nachgelagerten Bereiche umfasst, in denen das Recycling-PET eingesetzt wird. Das heisst, in Zukunft müssen die Abnehmer von Recycling-PET noch strengere Anforderungen an die Kreislaufwirtschaft und Dekarbonisierung erfüllen. Das betrifft insbesondere die Getränkeindustrie und den Detailhandel, aber auch die Textil- und Automobilindustrie, die diese Sekundärrohstoffe einsetzen. Damit soll sichergestellt werden, dass das hochwertige PET so oft wie technisch möglich rezykliert wird, bevor es in der thermischen Verwertung endet. Und letztlich werden neue Wege gefunden werden müssen, um auch schwer verwertbare Stoffe, die in den Verarbeitungsprozessen anfallen oder ungewollt mitgesammelt wurden, rezyklieren zu können. Mit diesen Massnahmen sollen die Emissionen in der gesamten Wertschöpfungskette bis 2030 gegenüber 2019 um mindestens 46% reduziert werden.